Vertrauenswürdig?!

Ich habe wieder einmal choreografiert. Zum ersten Mal seit langer Zeit. Die Choreografie steht, jetzt muss ich sie noch etablieren. Das bedeutet, sie immer und immer und immer wieder zu tanzen. Was dabei passiert ist, dass ich sie einverleibe. Aber nicht mit dem Ziel, sie fehlerlos zu tanzen. Es geht mir mehr darum, dass ich auch in Momenten des Strauchelns weitermache. Weil ich weiß, dass sie in mir ist. Die Musik ist nicht einfach. Sie ist kein safe space. Das Straucheln ist nahezu vorprogrammiert. Und ich bewege mIch mit und in dieser Unsicherheit, weil ich erkannt habe, dass ich vertraue. Und zwar mir. Ich bin für mich selbst vetrauenswürdig.
Jep – hier geht es nicht nur um diese neue Choreografie. Es geht um mein Leben. Um etwas, das ich in den letzten Tagen so intensiv wie schon lange nicht mehr gespürt habe. Ich mache auch Dinge, die mir unangenehm sind, wenn es darum geht zu meinen Werten zu stehen. Darauf kann ich vertrauen. Manchmal habe ich dabei mit Scham zu tun. Weil ich einem Bild, das ich von mir gezeichnet habe, dann doch nicht entsprochen habe, weil ich Fehler gemacht habe, weil ich jemanden verletzt habe. Vielleicht gehört das zu Integrität und Vertrauenswürdigkeit dazu. Ich bin noch dabei, es heraus zu finden. Und ich verspreche, dass ich dran bleibe, damit ich auch für jedes andere fühlende Wesen vertrauenswürdig bin.
Das Stück heißt übrigens „Diescham“.

Foto: Tarza & Jane

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