SOUL DANCE

Am 15.09.2024 werden Joya und Jutta Kuhlenbauer im Rahmen von „200 Tage Tanzstadt“ um 15 Uhr einen Ort im Volksgarten in Mönchengladbach zu ihrem Gestaltungraum machen.
Bereits am 7.09.2024 werden sie gemeinsam mit anderen Künstler*innen ein Tanzlabor starten. Die Ergebnisse werden am 30.11.2024 präsentiert werden.

Ich traf Joya, alias Yasemin Saat, vor ein paar Tagen, um mit ihr über Tanz zu plaudern. Ich werde hier nicht wörtlich unser ganzes Gespräch widergeben – das würde dem, was Joya mir über ihr Leben und Erlebnisse erzählt hat, nicht annähernd gerecht werden. Dies hier wird eine Annäherung an eine Tänzerin und ihre Vision sein.
Joya hat Erfahrungen gesammelt. Sie tanzte in einer Garde in Franken, kam zum urbanen Tanz und zog ins Rheinland, lebte in Italien, entdeckte Meditation und Yoga und vertiefte ihr Wissen u.a. in Indien. Inzwischen lebt sie mit ihrer Tochter in Korschenbroich. Sie spricht mit Bedacht und antwortet ruhig und geduldig auf all meine Fragen.
Sie sagt über sich, dass sie ein Kopfmensch sei, und dass Tanz und Yoga ihre Mittel seien, um in ihren Körper zu kommen.
Ich ahne was sie damit meint. Und ich ahne auch, dass es Personen geben wird, die bei diesen Formulierungen „in den eigenen Körper kommen“, „im eigenen Körper ankommen“ Widerstand spüren.
ich gehöre dazu. Und gleichzeitig formuliere ich oft genau so. Weil ich noch nicht weiß wie ich es anders sagen könnte.
Ich rette mich manchmal, indem ich von Verkörperung/ Embodiment spreche.
Wenn ich an einer Gestaltung arbeite, beobachte ich sehr intensiv. Ich habe zunächst eine Idee, meist ist das eine Emotion. Und ich frage mich z.B. wie sich diese Emotion anfühlt. Wo ich sie in meinem Körper spüre. Anspannung in den Schultern bei Angst oder Wut, Flattern in der Magengrube bei Aufregung, Rauschen in den Ohren bei Unsicherheit und auch die Gedanken, die damit einher gehen oder der Gebrauch bestimmter Worte im Zusammenhang mit Gefühlen. An all das kann ich dann zum Zeitpunkt einer Aufführung oder Performance anknüpfen. Ich stelle diesen Zustand wieder her und bringe all das mit meinem Körper zum Ausdruck.
Ich erlebe dies auch im Zusammenhang mit dem, was man „Haltung“ nennt. Kennt nicht jede*r von uns diese Personen, die, ohne dass sie etwas sagen müssten, absolut respektvoll wirken. Oder glücklich. Oder verbohrt. Es ist ihre Ausstrahlung sagen wir dann.

Und wenn ich Joya erlebe, dann spüre ich ihre Ausstrahlung und die Verkörperung eines Wunsches. Sie hat im Tanz ihren individuellen Ausdruck gefunden. Und von da aus entwickelt sie eine immense Kraft, um mit anderen in Verbindung zu gehen. Und ihr Wunsch ist es, andere auf ihrem Weg zu unterstützen.
Ihre Vision nennt sie SOUL DANCE und sie steckt ihre Energie in die Entwicklung einer SOUL DANCE COMMUNITY. Es geht um das Ich und das Du in Gemeinschaft. Mit allen Unterschieden, die es gibt. Es geht darum mit diesen Unterschieden, ein friedvolles Miteinander zu gestalten. Und das Mittel ist der eigene tanzende Körper. Das ist gut – denn den haben wir immer dabei.

Die Anmeldung zu dem Projekt „Soul Dance Community – Ausdruck der Seele“ ist inzwischen leider geschlossen. Ich möchte die Beschreibung des Projekts hier trotzdem noch teilen.
Außerdem findet am 1. Freitag jeden Monats SOUL DANCE im FreeFlow e.V. statt. Du kannst Dich über
www.soul-dance-community.com oder per
Instagram oder telefonisch (0176/ 22 68 15 71) anmelden.
Also, wenn Dir gefällt, was Du liest, meld Dich bei Joya. Es wird bestimmt eine freudvolle Begegnung.

„Ausdruck der Seele“ ist ein Tanzlabor für Menschen allen Alters und jeglicher Herkunft. Es dient dazu, gemeinsam zu experimentieren, zu kreieren und zu verbinden. Wie verbindet Tanz Menschen miteinander? Wie kann ich Tanz als eine Art der Kommunikation nutzen und wie drückt sich meine Seele dadurch aus? Ein Format, welches Tanzbegeisterten ermöglicht, zusammen zu kommen und sich selbst durch Tanz zu entdecken, auszudrücken und gemeinsam zu kreieren.
Ziel ist es, eine Tanzperformance zu entwickeln, die am Ende des Projektes bühnenreif ist. Die Teilnehmer*innen lernen verschiedene innovative Tanzstile kennen und bekommen im Laufe der Zeit gezielte Übungen, welche ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigene Körpersprache zu finden und zu entwickeln. Vor Allem der Ausdruck des eigenen „Selbst“ steht bei dieser Arbeit im Vordergrund. Fokus ist es, die Individualität in jeder/m Teilnehmer*in zu fördern und gleichzeitig die Gemeinsamkeiten miteinander zu entdecken. Neben den kreativen Prozessen ist es ein Anliegen, einen Safer Space für verschiedene Altersgruppen und Nationalitäten zu schaffen, der ihnen die Möglichkeit gibt durch die Sprache des Tanzes scheinbare Kommunikationshürden in etwas künstlerisch Gemeinsames und Neues zu transformieren.
Musik: Jutta Kuhlen-Bauer, Sven Kirchhofer, Awale Ouro Akpo alias Paply, Antonio Gudelj
Tanzvermittlung/ Choreographie: Yasemin Saat alias Joya

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